Chronik 4. Kompanie

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Die Generationenverantwortung stand Pate bei der Gründung der 4. Kompanie im Nachkriegsjahr 1960. Nach einigen Geburtswehen präsentierte der damalige Vorsitzende, Oberst Franz Jochheim, in der Jahreshauptversammlung 1960 des BSV Eigen diese Kompanie mit ihrem ersten Kompanieführer, Herbert Fortkamp, dem Bataillon. Getragen wird der Kompaniegeist dieser neuen ..Vierten” von der Idee, das Schützenwesen neu zu beleben und auf andere Beine zu stellen. Dies ist notwendig, da der zweite Weltkrieg und das vorausgehende Verbot von Schützenformationen im Nachkriegsdeutschland mächtig am Bestand der alten Schützengeneration gezehrt haben. Mit der Kriegsgeneration, die aller militanten Einflüsse überdrüssig war, will das Vereinsleben nicht wieder so recht in Fluss kommen. Da gehen 1959 beherzte Eigener Männer ans Werk und gründen aus einem alten Schützenbestand zusammen mit jungen Neuschützen die 4. Kompanie des Bürgerschützenvereins Bottrop-Eigen. Die Gründungsversammlung im Frühjahr 1960 wird von 25 Schützen und Bürgern besucht. Schnell drängen junge Leute mit neuen Zielsetzungen in unseren Verein. Man kann in dieser Zeit der Nachkriegswirren den Sinn des Schützentum’s nicht im Umgang mit Waffen und Uniformen suchen, deshalb setzt der neue Vorstand Zeichen für Brauchtum, Bürgersinn und Gesellschaftsleben im schwarzen Anzug mit grüner Krawatte und der Schützenmütze. So wird dem Eigener Bürgerschützenverein eine “schwarze” Gesellschaftskompanie geboren. Viele Heimische- und Neubürger finden Zugang zu dieser Kompanie, die heute eine der stärksten Säulen des Bürgerschützenvereins Bottrop-Eigen ist.

1961 erklärt sich Robert Alkämper bereit, als stellvertretender Kompanieführer, ein Interregnum in der Kompanieführung auszufüllen, das er 1962 in die Hände von Ferdi Wittstamm legt. Mit Ferdi Wittstamm als Kompanieführer und Werner Rehms als seinem Stellvertreter, kämpften dann für die “Vierte” zwei Erfolgsgaranten mit großem Engagement und Anklang in Bürgerkreisen, setzten sie sich für die Kompanie ein. Der Aufschwung bleibt nicht aus. So kann Ferdi Wittstamm 1974 bei seiner Amtsübergabe an Herbert Preuthen die stolze Mitgliederschar von 120 Schützen vorweisen. Ab 1974 setzt Herbert Preuthen mit seinem Stellvertreter Peter Neises neue Maßstäbe im Sinne der Eigener Bürgerschaft und der “Schwarzröcke”

Auf dem Höhepunkt seiner Amtsführung stärken Herbert Preuthen während seiner Regentschaft als König (1985.1987) 225 Mitglieder den Rücken. Stolz schauen Kompanie und der BSV Eigen auf die Ehrenmitglieder: Oberbürgermeister Ernst Wilczok, den Fraktionsvorsitzenden der CDU Heinrich Vienken, Oberstleutnant Hans Bonin als Leiter des Jägerausbildungszentrums 5311 in Borken und die Mitglieder Heinrich Brans, Heinrich Organista, so wie ab 1979 Franz Jochheim als Ehrenvorsitzenden.

Unter der Kompanieführung von Hauptmann Herbert Preuthen entwickelt die “Vierte” ein reges gesellschaftliches Eigenleben. Dieses Eigenleben kommt auch oft dem Bürgerschützenverein Eigen zugute, z.B. bei offiziellen Anlässen, großen Volks- und Schützenfesten im Eigen und Ausmärschen zu Bundesschützenfesten.

Große Kompanieveranstaltungen waren die Italienische Nacht 1972, das Fest auf der Tenne 1974, Camp 76, Maifest 1978, Weinfest mit Wahl von Weinkönigin und Weinkönig 1980, Kompaniefest mit Pfiff 1982, das 25. Kompaniejubiläum 1985, Bordfest 1986, eine berauschende Ungarische Nacht 1988, “Eviva Espana” 1990, Wandertage 1992 und 1994, gemeinsame Radtouren, viele unterhaltsame und festliche Schießen ums Osterei und seit 1979 die jährlich wiederkehrenden, traditionsreichen und stimmungsvollen Weihnachtsfeiern im Kompaniekreis. Mit gelegentlichen Schießaktivitäten konnte die Kompanie nur wenige Erfolge im Sport verbuchen. Bei glanzvollen Festlichkeiten zum 25jährigen Kompaniejubiläum 1985 wurde das heutige Gesicht und Ansehen unserer Kompanie in der Öffentlichkeit gewürdigt. Ein Festakt in großem Rahmen mit Jubilarehrungen und ein separater Festball stellten das Profil als Gesellschaftskompanie besonders heraus.

Die großen Inforeisen und Begegnungen, die aus der 10jährigen Partnerschaft zum Jägerausbildungszentrum 53/1 Bestand haben, füllen ein anderes Kapitel Kompaniegeschichte.

Zu den gesellschaftIichen Höhepunkten leistete die “Vierte” immer ihre aktiven Beiträge und rege Beteiligung der Schützenbrüder. Die großen Schützen- und Volksfesttage im Eigen haben bewiesen, das Feiern” und “Mitgestalten” so recht im Sinne unserer Kompanie ist. Die rege Beteiligung unserer Schützen und die große Begeisterung ließ unsere Kompanie bei diesen Festen zu einer großen Schützenfamilie wachsen. Die vielen beliebten Königspaare aus unseren Reihen wurden aus Freude und Begeisterung dieser Feststimmung erkoren.

Von 1981 bis 1991 bestand zwischen dem Jägerausbildungszentrum 53/1 und der 4. Kompanie des Bürgerschützenverein BottropEigen eine freundschaftliche und erlebnisreiche Partnerschaft, die besonders der Leiter der Bundeswehreinheit, Oberstleutnant Hans Bonin und der Kompanieführer der 4. Kompanie, Hauptmann Herbert Preuthen. mit Leben ausfüllten. Der Kontakt zu Oberstleutnant Hans Bonin und seiner Dienststelle kam zustande durch verwandtschaftliche Bande zwischen unserem Mitglied Joachim- Christian von Kolkow und Hans Bonin. Anläßlich eines Zusammentreffens dieser beiden Herren in unserem Vereinslokal Wittstamm.

Der Gedanke der Integration der Bürger in Uniform in die bürgerliche Gesellschaft stand bei der Bundeswehr Pate für die wohlwollende Befürwortung und Unterstützung dieser Partnerschaft im allgemeinen und insbesondere in unserer Verbindung durch die Aufgeschlossenheit und den Weitblick des Leiters der Dienststelle, Herrn Oberstleutnant Hans Bonin. 20 Jahre nach der Gründung unserer betont nichtmilitärischen Kompanie und 36 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg, standen die Zeichen der Zeit für solch eine Annäherung an Militär und Waffen bei unseren Schützen auch wieder günstiger. Die Beigeisterung für diese Partnerschaft zeigt, welchen Stellenwert sie in unserem Kompanieleben ausmacht. Diese Bereicherung für unser Vereins- und Kompanieleben wird 1981 durch unsere Kompanievorstandsmitglieder Herbert Preuthen, Peter Neises, Alfred Kieron und das Mitglied Joachim-Christian von Kolkow in der Borkener Hendrjk-de-Wynen-Kaserne mit Hans Bonin besiegelt. Darauf folgen viele wechselseitige Begegnungen in Bundeswehreinheiten, bei Veranstaltungen und Schießübungen in Borken, Schützenfesten und Kompanieveranstaltungen in Bottrop. Hans Bonin weiß unsere Partnerschaft immer mit neuen und interessanten Inhalten auszufüllen. Für seine Aktivitäten findet er immer freudig Gehör und die volle Unterstützung der jeweiligen Kompanievorstände. Jedoch freuen sich die Soldaten und Mitarbeiter des Jägerausbildungszentrums 53/1 auch auf die Begegnungen mit den Bottroper Schützen und ihre interessanten Veranstaltungen im heimischen Schützenkreise in Bottrop. Diese Partnerschaft ist auch durchaus keine reine Männersache, unsere Damen sind begeistert davon und werden mit vielen Veranstaltungen darin eingebunden und verwöhnt. Ganz nebenbei erfüllen die Damentage bei der Bundeswehr auch noch den Sinn, den Müttern die Hemmschwelle zur Bundeswehr zu nehmen und ihnen die Geborgenheit ihrer Söhne zu demonstrieren. Mit dem Ende dieser Partnerschaft werden wertvolle’ Erinnerungen und Freundschaften noch lange weiterleben.

Das Engagement der Mitglieder der vierten Kompanie über das Schützenwesen hinaus, spiegelt sich auch im gesellschaftlichen Leben Bottrops wider. In der Attraktivität des Bottroper Karnevals findet diese Aktivität ein besonderes gesellschaftliches Interesse. Von den 20 Stadtprinzen waren zehn Mitglieder der vierten Kompanie und sechs Bottroper Prinzen erwählten eine Prinzessin aus unseren Reihen.

Für diese glanzvolle gesellschaftliche Ära der 4. Kompanie spricht zu dieser Zeit besonders die Harmonie der im Hause Wittstamm tagenden Vereine und das Zuhause, das ihnen der Vereinswirt Herbert Preuthen gibt.

1992 bringt eine große Zäsur im Berufs- und Geschäftsleben von Herbert Preuthen. Er verkauft das Haus Wittstamm und zieht sich aus dem Geschäftsleben zurück. Die Eigener Vereine und mit ihnen die vierte Kompanie im Bürgerschützenverein Bottrop-Eigen verlieren ein Stück Mutterhaus, das sie in der Familientradition “Wittstamm” fast 115 Jahre umhegte. Von nun an gilt es immer unter wiederkehrenden neuen Pächtern anzuknüpfen. Diese Wachablösung vor Ort kann uns bei zukünftiger Vereinsarbeit noch unübersehbare Problemstellungen bringen. Es fehlt im kalten Eigen vorerst an einem Vereinswirt mit Herz und der nötigen Thekeninstitution, welche die Familientradition “Wittstamm'” in Erbfolge weiterreichte.

Dieser Gasthof hat mit seinen Räumlichkeiten, dem beliebten großen Biertressen, seinen Wirtinnen, Wirten und der großen Gästeschar über Generationen Stadtteilgeschichte geprägt und erlebt.

1994 erhebt der Vorstand des BSV Eigen den Kompanieführer Herbert Preuthen in den Stand eines Majors. Diese Beförderung ist eine besondere Auszeichnung für die 20jährige Tätigkeit als Kompanieführer der 4. Kompanie und den tatkräftigen Einsatz für die Kompanie und den Bürgerschützenverein Bottrop-Eigen,

1995, zum 75jährigen Jubiläum des Vereins und zum 35jährigen Bestehens der Vierten, freuen wir uns über folgende noch aktive Gründungsmitglieder der 4. Kompanie: Ehrenvorsitzender, Oberst Franz Jochheim; Oberstleutnant Paul Kabut; Kompanieführer Major Herbert Preuthen; Exmajestät Hauptmann Robert Alkämper; die Schützen Herbert Beckfeld, Willi Buschmann, Johannes Düngelhoff, Wolfgang Flüchter, Horst Schmitt, Johannes Stratmann, Josef Waltmann.

1995, für 25jährige Treue zum Bürgerschützenverein Bottrop-Eigen und unserer Kompanie, ehren wir in diesem Festjahr den Vorsitzenden, Oberst Peter Neises; die Exmajestät, Werner Langehegermann; die Schützen Bernhard Feikus, Friedhelm Sackers, Josef Sackers, Bernhard Schierenberg, Ewald Schymura und Rudolf Watenphul.

Herbert Preuthen